Fair Fashion was ist das? Regenwald Amazonas

Fair Fashion – Was bedeutet das eigentlich?

Die Begriffe Fair Fashion, faire Kleidung, Green Fashion, Ethical Fashion, Öko Fashion, Fair Trade Fashion und Slow Fashion hast du bestimmt schon einmal gehört. Im Prinzip bedeuten alle Begriffe das Gleiche, es sind nur kleine Nuancen, die den Unterschied ausmachen. Alle Begriffe stehen für Kleidung, die unter fairen und ökologisch korrekten Produktionsbedingungen und unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. Bedingungen wie geregelte Arbeitszeiten, keine Kinderarbeit, Vermeidung von Gesundheitsschäden und faire Löhne sind leider weltweit noch nicht Standard. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über das Thema "Fair Fashion – Was bedeutet das eigentlich?"

 

Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit 

Nachhaltigkeit basiert immer auf den 3 Säulen Ökologie, Soziales und Umwelt. So beziehen sich auch die Begriffe Fair Fashion, Green Fashion, Ethical Fashion etc. immer auf diese 3 Säulen. 

  • Rohstoffe wie Bio-Baumwolle, Hanffasern oder ähnliche Materialien für Fair Fashion werden umweltschonend angebaut. 
  • Die Menschen, die mit dem Anbau der Rohstoffe und der Produktion der Kleidungsstücke und Materialien beschäftigt sind, werden angemessen und fair bezahlt. 
  • Die Arbeitsbedingungen sind menschenwürdig, fair und nicht ausbeuterisch.

Worum geht es bei Fairer Mode?

Bei Fair Fashion geht es darum, jeden einzelnen Schritt des Herstellungsprozesses von Kleidung zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass bei der Herstellung der Kleidung natürlich behandelte Bio-Baumwolle statt synthetischer und giftig gefärbter Fasern verwendet wird. 

Es geht aber nicht nur um die Herstellung der Kleidung, sondern auch um die Menschen, die in jedem einzelnen Schritt der Produktionskette dahinter stehen. Qualität bezieht sich nicht mehr nur auf die Qualität der Faser. In den letzten Jahren hat auch die ökologische und soziale Qualität in der Modebranche an Bedeutung gewonnen.

Was versteht man eigentlich unter Fair Fashion?

Fair Fashion – Was bedeutet das eigentlich? Sicherlich kennst du die Begriffe Fair Trade, Faire Bananen oder auch Fair Coffee. In den letzten Jahren wurde viel über die Herstellung von fairem Kaffee und fairen Bananen diskutiert. Hinter dem Begriff FAIR steht immer der Mensch. Es geht um die Arbeitsbedingungen der Menschen, die den Kaffee oder auch die Bananen anbauen, ernten und zum Teil auch verarbeiten. 

Ebenso geht es bei Fair Fashion um die Arbeitsbedingungen der Menschen, die Baumwolle oder ähnliche Fasern anbauen, herstellen und verarbeiten. 

Bei fair gehandelten Waren wird besonders darauf geachtet, dass alle Menschen in der Produktionskette der Waren gut und angemessen bezahlt und entlohnt werden und dass die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Neben den Arbeitsbedingungen für die Menschen spielt auch der Aspekt der Umweltverträglichkeit eine wichtige Rolle.

Beispiel Baumwolle 

Baumwolle ist der am häufigsten verwendete Rohstoff in der Bekleidungsindustrie. Aus diesem Grund ist der Anbau und die Herstellung von Bio-Baumwolle so wichtig und hat einen großen Einfluss auf die Umwelt. Ökologisch produzierte, faire Baumwolle verwendet natürliche Baumwolle, die ohne chemisch gefärbte Fasern auskommt. Ohne Kinderarbeit, ohne Ausbeutung und ohne starke Belastung der Umwelt. Fair bedeutet viel mehr als nur eine faire Bezahlung. Fair Fashion steht in engem Zusammenhang mit Slow Fashion, um weniger, aber besser zu kaufen. 

Bio-Baumwolle Fair Fashion was ist das eigentlich

Woran erkennt man Fair Fashion Labels? 

Fair Fashion – Was bedeutet das eigentlich? Und wo finde ich faire Fashion? Mittlerweile gibt es viele Labels und Gütesiegel, denen man vertrauen kann. Sie sind sehr zuverlässig, wenn es um fair produzierte Kleidung geht.

GOTS (Global Organic Textiles Standard)

Dieses Siegel hat besonders strenge Kriterien in einer Vielzahl von Bereichen und stellt sicher, dass die gesamte Lieferkette unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten betrachtet wird. 

Wir von Kurti & Frieda sind gerade dabei, unser Unternehmen nach GOTS zertifizieren zu lassen. 

Grüner Knopf 

Dieses Siegel wurde durch eine Initiative der Bundesregierung im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Es deckt zahlreiche Kriterien zu Arbeitsbedingungen, Herstellung und Produktion in der Textilbranche ab. Ziel ist die Sicherstellung hoher ökologischer und sozialer Standards für die auf den Markt gebrachten Textilprodukte. Ein mit dem Grünen Knopf zertifiziertes Produkt muss 46 Sozial- und Umweltstandards erfüllen. 

Fair-Trade-Siegel 

Dieses Siegel kennt man aus dem Supermarkt von fairem Kaffee, fairer Schokolade oder anderen fairen Produkten. Dieses Siegel garantiert, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen eingehalten werden, keine Kinderarbeit stattfindet und die Menschen angemessen bezahlt werden. Auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung muss gewährleistet sein. Qualität und Herkunft der verwendeten Materialien spielen dagegen keine Rolle.

Fair Wear Stiftung

Die Fair Wear Foundation setzt sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie ein und ihre Mitglieder verpflichten sich, diese zu gewährleisten. 

Besonderes Augenmerk legt die Organisation auf Umweltaspekte und die Arbeitsbedingungen auf den Baumwollfeldern, die regelmäßig überprüft werden. Die Qualität und die Bedingungen, unter denen die Materialien angebaut werden, werden jedoch vernachlässigt.

Fair Fashion Labels und Gütesiegel

Wo kann man Fair Fashion kaufen?

In allen Bereichen der Mode gibt es immer mehr Hersteller, die auf Fair Fashion setzen. Sei es im Bereich Business, Bademode, Casual Wear, Sportswear oder auch Kinderbekleidung. Allen ist es ein Anliegen, den Fast und Super Fast Fashion Anbietern Paroli zu bieten. 

Übrigens. Kennst du das Konzept der Capsule Wardrobe? Dabei geht es darum, den Kleiderschrank auf nur 30 Teile inklusive Schuhe zu minimieren und die Kleidungsstücke so miteinander zu kombinieren und zu tauschen, dass man immer wieder etwas Neues und Anderes trägt. Einen interessanten Artikel zur Capsule Wardrobe findest du in unserem Blog

Modelabels, die faire Mode anbieten

Fair Fashion – Was bedeutet das eigentlich? - Wir haben eine Liste an Labels für dich zusammengestellt, wo du guten Gewissens shoppen kannst.

Kurti & Frieda

Selbstverständlich bieten wir bei Kurti & Frieda ausschließlich faire Mode an. Bei der Auswahl unserer Lieferanten und Hersteller legen wir größten Wert auf Qualität und faire Bedingungen in jeder Hinsicht. Alle unsere Lieferanten sind GOTS-zertifiziert und auch wir befinden uns gerade im Zertifizierungsprozess, um euch als Kundinnen und Kunden das Bestmögliche an Qualität und Arbeitsbedingungen bieten zu können. Schau doch einfach mal bei uns im Shop vorbei und entdecke deine neuen Lieblingsstücke für deinen kleinen Schatz. 

Fair Fashion Brand Kurti & Frieda

Foto: Julian Trippe

Armed Angels

Ein GOTS zertifiziertes Unternehmen aus Berlin, das sich auf ökologische, faire und modische Kleidung für Erwachsene spezialisiert hat. Das Unternehmen verwendet auch viele recycelte Materialien in seinen Kollektionen, die Pullover, T-Shirts, Jeans, Kleider und vieles mehr umfasst. 

Giesswein 

Das österreichische Familienunternehmen stellt vor allem hochwertige Wollschuhe für Kinder und Erwachsene her. 

Nudie Jeans 

Das nachhaltige Denim-Unternehmen achtet auf faire Löhne, die Verwendung von recycelter Bio-Baumwolle und den Verzicht auf Chemikalien in der Produktion. Den Kundinnen und Kunden wird ein lebenslanger Reparaturservice angeboten. Dadurch soll die Zahl der Neukäufe reduziert werden.

Die Realität in der schnelllebigen Modebranche 

Fast Fashion und Super Fast Fashion Labels sind in Deutschland und weltweit leider immer noch auf dem Vormarsch. Alles muss schneller und billiger werden. Über 80 Kollektionen pro Jahr sind bei einigen Fast Fashion Labels seit Jahren an der Tagesordnung. Dass das nicht „gesund“ und vor allem nicht FAIR sein kann, bedarf keiner Diskussion.

Billige Kleidung kommt meist aus Ländern wie Bangladesch, Myanmar oder Indien, in denen Arbeiter/innen oft ausgebeutet werden, Kinderarbeit herrscht, von Umweltaspekten ganz zu schweigen. 

schmutziger Fluss Indonesien

100 Milliarden Kleidungsstücke im Jahr - das ist nicht Fair Fashion

Was für eine unglaubliche Zahl. 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr weltweit produziert. Und 85% davon landen oft schon nach kurzer Zeit im Müll. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, aber oft ist es Überproduktion. Vor 15 Jahren lag die Menge an Altkleidern bei etwa 6 Kilo pro Person und pro Jahr. Heute hat sich diese Menge mehr als verdoppelt. Die Modeindustrie hat in den letzten Jahren mit vielen Mitteln dafür gesorgt, dass wir immer mehr kaufen. 

Pre Summer Collection, Beach Collection, Summer Collection, Summer Sale, Fall Collection, Pre Winter Collection, Winter Collection, Holiday Season, Black Friday und dazu immer wieder neue Schnäppchen in den Fast Fashion Stores. Jede Woche finden wir neue Teile in den Geschäften - wer kann da widerstehen?

Die Nachhaltigkeitsbilanz eines T-Shirts

Bis ein T-Shirt bei uns im Kleiderschrank landet, hat es schon viele Kilometer zurückgelegt und viele, viele Ressourcen verbraucht. 

Baumwollgarne werden nach der Ernte per Schiff oder Flugzeug um die halbe Welt transportiert und weiterverarbeitet. Dann wird das Garn in einem anderen Teil der Welt gesponnen und wieder woanders weiterverarbeitet. So geht es hin und her und irgendwann landet es in einem Geschäft und schließlich bei uns im Kleiderschrank. Die Komplexität der Produktionskette ist nicht nachvollziehbar.

Bis wir das Kleidungsstück tragen können, hat es meist schon 20.000 Kilometer zurückgelegt und 2.500 Liter Wasser verbraucht. Welche Umweltbelastungen verursacht und welche weiteren Ressourcen verbraucht wurden, ist unvorstellbar und aufgrund der Komplexität des Herstellungsprozesses meist nicht nachvollziehbar. Ganz zu schweigen von den Chemikalien, die in Entwicklungsländern das Trinkwasser verunreinigen und ins Grundwasser gelangen.

Dafür bekommen die Arbeiter:innen einen Hungerlohn - ein paar Cent für den Tag, von dem sie meist die ganze Familie ernähren müssen. Deshalb werden oft schon sehr kleine Kinder in die Fabrik gezwungen und müssen teilweise 14 bis 16 Stunden am Tag arbeiten. 

Muss das sein? Müssen Menschen so leben, damit wir das 29. weiße T-Shirt im Schrank hängen haben? Müssen diese Menschen wirklich auf unsere Kosten so leiden?

Was man dagegen tun kann 

  • Hochwertige Kleidung von Fast Fashion Labels kaufen, die darauf achten, dass sie unter guten und fairen Bedingungen hergestellt wurde. Für Mensch und Umwelt. 
  • Mehr Geld für gute Kleidung ausgeben. Ein T-Shirt für 1,99 kann nicht fair produziert sein. Qualität hat ihren Preis.
  • Kleidung reparieren, bevor man sie gleich wegwirft und neu kauft. 
  • Boykottiere Marken und Labels, die offensichtlich ihre Arbeiter ausbeuten. 
  • Auf die Zusammensetzung der Kleidung achten und Bio-Baumwolle kaufen. Achte auch auf Siegel wie Grüner Knopf, GOTS etc.
  • Nicht jede neue Kollektion kaufen.

 

Und vor allem: DARÜBER SPRECHEN. Viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst und konsumieren, ohne darüber nachzudenken. Wenn man mit den Menschen darüber redet und sie darauf anspricht, können sie aktiv etwas an ihrem Verhalten ändern und es wiederum anderen Menschen erzählen. Kleine Dinge können einen großen Unterschied machen. Denke daran!

Eure Deborah

Kinderkleidung Autumn Inspo Fall Vibes
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